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Thomas Manns Lotte in Weimar - eine Dekonstruktion deutscher Mythen

Dokument-Nr.:  F-AHPM

UNIDOG-Autor: ShirinD

Zugehöriger Dozent(en):
(Nicht Verfasser des Dokuments)

Prof. Dr. Phil. Habil. Klaus Schuhmacher


Kauf- / Tauschwert: 10,00 €
Kategorie: Seminar-, Haus- und Abschlussarbeiten
Dokument-Typ: Seminar- / Hausarbeit (Note 1)
Seiten: 18
Semester: SS2011

Erzielte Note:
1,0

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Inhalt / Beschreibung

Helmut Koopmann erkennt in Lotte in Weimar die literarische Umsetzung der Worte Thomas Manns, bei seiner endgültigen Ankunft im Exil in den USA1:

Where I am, there is Germany. I carry my German culture in me. I have contact with the world and I do not consider myself fallen.2

 

Als er dies sagt, hat er Deutschland schon mehrere Jahre nicht mehr betreten. In seinem Heimatland herrscht das nationalsozialistische Regime unter der Führung Hitlers und nach mehreren Jahren des Schweigens, entscheidet sich Mann im Jahr 1936, seine Missbilligung gegenüber der deutschen Regierung öffentlich zu äußern. Es ist auch das Jahr, in dem er anfängt, seinen Goethe-Roman zu schreiben, der 1939 veröffentlicht wird. Dass Mann zu jener Zeit Schriftsteller und Politiker in gleichem Maße ist und diese Rollen in ständiger Wechselbeziehung zueinander stehen, wird in der Forschung nicht angezweifelt. Aus Tagebüchern, Essays und Reden Thomas Manns geht es ebenfalls hervor. Dies wird in Lotte in Weimar deutlich. Obwohl es ein Roman ist, in dem Thomas Mann sich an den historischen Fakten orientiert, wird schnell klar, dass auch die nationalsozialistische Gegenwart transportiert wird. Die Nähe des Zitats von Mann zu den im Titel der Arbeit zitierten Worten seiner Romanfigur Goethe3, ist dabei nur ein Fingerzeig.

Zwei vom deutschen Regime gepflegte nationale Mythen versucht Mann zu dekonstruieren: Zum einen den über Goethe, der den Dichter als Übermenschen und Ikone der nationalen Kultur darstellt, ohne dessen kritische Positionen gegenüber z.B. dem Militarismus der Deutschen zu berücksichtigen, zum anderen mit dem Befreiungskrieg als Geburtsstunde der deutschen Nation. Um die Bruchlinien zwischen Mythos und Realität zu verdeutlichen, überformt Mann Goethe in seinem Roman, gleichsam mythologisch, zu einem erklärten Nihilisten. Die Frage danach, was in der Situation des Exils deutsch ist, spielt dabei ein große Rolle. Dabei stellt Mann die Gründungsgeschichte des deutschen Nationalgefühls neben die Entwicklungen der Gegenwart. Thomas Mann will den Nationalsozialisten so „den Mythos aus den Händen“4 nehmen, ihn demokratisieren. Er selbst erhebt in seinem Werk den Anspruch, die wahre deutsche Kultur zu kennen und zu vermitteln. In dieser Seminararbeit soll untersucht werden, ob und mit welchen Mitteln Thomas Mann die Dekonstruktion des Mythos Goethe und des deutschen Gründungsmythos gelingt, wobei auf die beiden Hauptmotive Größe und Opfer ein besonderer Schwerpunkt gelegt wird, da sie im Zentrum des Romans stehen.

 

 



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