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Die Weissagungen in der Religion der Germanen im X. Kapitel

Dokument-Nr.:  F-AATY

UNIDOG-Autor: misiella

Zugehöriger Dozent(en):
(Nicht Verfasser des Dokuments)

Dr. Wolfgang Polleichtner


Kauf- / Tauschwert: 10,00 €
Kategorie: Seminar-, Haus- und Abschlussarbeiten
Dokument-Typ: Seminar- / Hausarbeit (Note 1)
Seiten: 24
Semester: SS2007

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Inhalt / Beschreibung

Weissagungen der Germanen im Vergleich zu den römischen und griechischen Bräuchen im 10. Buch der Germania des Tacitus

Inhalt:

1. Einleitung
1.1 Einleitende Worte zur Hausarbeit
1.2 Die Bedeutung der Weissagungen für die Menschen
2. Die Weissagungsarten im X. Kapitel der Germania des Tacitus im Vergleich zu
den Weissagungsarten bei den Römern und Griechen
2.1 Das Stäbchenorakel
2.2 Das Vogelorakel
2.3 Das Pferdeorakel
2.4 Das Orakel der zwei Kämpfenden
3. Schluss
4. Übersetzung
Literaturverzeichnis

_____________________________________

1.1 EINLEITENDE WORTE ZUR HAUSARBEIT

In dieser Hausarbeit befasse ich mich mit dem X. Kapitel der Germania des Tacitus. Darin stellt der Autor die Weissagungen und Orakel des Volkes vor, mit dem er sich befasst, nachdem er zuvor dessen Götterglauben beschrieben hat. Die Divination stellt gleichzeitig den ersten Schritt öffentlicher Entscheidungen dar. Erst danach trifft sich die Volksversammlung, um zu debattieren.

Nach einer kurzen Einführung zur Klärung, weshalb die Weissagung ein so wichtiger Teil sowohl des römischen als auch des germanischen Lebens zu sein scheint, werden die einzelnen Arten der Vorsehung untersucht, die im zehnten Kapitel beschrieben werden. Sie teilen sich in das ausführlich beschriebene Stäbchenorakel, das nur erwähnte Vogelorakel, das einmalig anmutende Pferdeorakel und schließlich das Orakel der zwei Kämpfenden auf. Es wird auf die einzelnen Stellen eingegangen werden und sie werden mit den griechischen und römischen Gebräuchen verglichen, die den damaligen Lesern der Germania geläufig waren und somit einen Bezugspunkt des Werkes bilden.

Am Schluss wird dargelegt, welche Absicht Tacitus mit dieser Beschreibung verfolgte, weshalb ein letzter Vergleich von Römern und Germanen vollzogen wird.

1.2 DIE BEDEUTUNG DER WEISSAGUNGEN FÜR DIE MENSCHEN

Tu ne quaesieris, scire nefas, quem mihi, quem tibi finem di dederint, Leuconoe, nec Babylonios temptaris numeros. Ut melius, quidquid erit, pati. Seu pluris hiemes seu tribuit Iuppiter ultimam, quae nunc oppositis debilitat pumicibus mare Tyrrhenum: sapias, vina liques, et spatio brevi spem longam reseces. Dum loquimur, fugerit invida aetas: carpe diem quam minimum credula postero.

Obwohl Horaz hier bekräftigt, man solle den gegenwärtigen Tag annehmen und nutzen und die kommenden, mag es solche geben oder nicht, in der Zukunft belassen, ohne mit der Suche danach wertvolle Zeit zu verlieren, gibt es in jedem Volk gewisse Orakel oder andere Formen der Weissagung. So geht es nicht immer nur um eine reine Zukunftserforschung; einige Orakelsprüche sind wie ein Segen zu verstehen: ohne die Zustimmung einer Gottheit konnte so bei den Griechen keine Kolonie gegründet werden. Sie dienten geradezu als Legitimation für die Schritte der Menschen. Dabei galt das Schicksal nicht als eine unveränderliche Vorbestimmung, sondern man nahm an, dass es eine Art Verwaltung der Welt sei, von Göttern geleitet. Wäre man imstande, etwas von der Vorsehung zu begreifen, wäre man den Göttern ähnlich. Deshalb leitet sich die Divination auch von divus, göttlich ab: man nimmt teil an dem göttlichen Wissen. Und wer von der Zukunft weiß, hat, weil sie immerhin nicht unveränderlich ist, eine Chance, sie auf seine Weise zu verändern.

Dass aus diesem Gedanken eine wahre Wissenschaft geworden ist, liegt darin begründet, dass eine Normierung aus zweierlei Gründen enorm wichtig ist: erstens bilden gewisse Rituale eine Grundlage der Gemeinschaft eines Volkes, und zweitens wird besonders in Krisensituationen nach der Zukunft bzw. dem nächsten Schritt gefragt; und insbesondere in einem solchen Notfall ist es immens hilfreich, bestimmte Muster einfach anzuwenden, anstatt nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Diese beiden Punkte haben wohl eine Rolle gespielt, als man in Rom längst nicht mehr an die Vorzeichen glaubte und dennoch an ihnen festhielt, wenn Kriege und ähnlich ernste Angelegenheiten bevorstanden. Nach Tacitus Beschreibung glaubten die Germanen schon eher an ihre Vorzeichen. Diese werden hier im Folgenden vorgestellt.


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