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Inhalt / Beschreibung
„Bildung und Qualifizierung sind die Voraussetzung für individuelle Lebenschancen undgesellschaftliche Teilhabe“, sagte Bundesbildungsministerin Annette Schavan. Bildung beeinflusst den Arbeitsmarktzugang, das jeweilige Einkommen, die Rente, die Gesundheit, den Wohnungszugang und das Armutsrisiko. Für eine gelungene Integration spielt Bildung also eine sehr große Rolle. Doch einige Studien zeigen, dass die Bildungschancen ungleich verteilt sind und das deutsche Bildungssystem eine starke Selektion in Bezug auf Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund ausübt. Trotz der Verbesserungen der erreichten Schul- und Ausbildungsabschlüsse von jungen Menschen mit Migrationshintergrund in den letzten Jahren, gibt es dennoch enorme Unterschiede bei den Bildungsabschlüssen von deutschen und nicht-deutschen Kindern und Jugendlichen. So sind Migrantenkinder in Realschulen und Gymnasien unverhältnismäßig wenig und in Haupt- und Sonderschulen unverhältnismäßig viel vor-handen. Hinzu kommen schwerwiegende Probleme bei dem Erwerb der Kompetenzen. Nach den Veröffentlichungen der Befunde von PISA (Programme for International Student Assessment) und IGLU (Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung) wurde das Thema der Bildungsbenachteiligung von Kindern und Jugendlichen mit Migrations-hintergrund in das Zentrum der Öffentlichkeit gerückt. Die Studien haben deutliche migrationsbedingte Unterschiede bezüglich der kognitiven Fähigkeiten sowie der Weiterempfehlungen und der besuchten Schulart festgestellt. Aus welchen Gründen werden aber Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund in deutschen Schulen benachteiligt? Umstritten ist, ob die Ursachen für die Bildungsbeteiligung auf institutionelle Diskriminierung und gezielte Abwertung durch das Bildungssystem zurückzuführen sind oder ob es sich um die sozioökonomischen und soziokulturellen Faktoren in Bezug auf die soziale Herkunft, die Wohnverhältnisse, den beruflichen Status und das Einkommen der Eltern sowie die Sprachkompetenz der Migranten handelt.
Zu Beginn meiner Hausarbeit möchte ich die Begriffe „Migration“, „Migrations-hintergrund“ und „Bildungsbenachteiligung“ einer Definition unterziehen und näher erläutern, da diese Begriffe das zentrale Augenmerk der Ausarbeitung darstellen.
Im zweiten Abschnitt folgt die Situation von Migrantenkindern im deutschen Bildungs-system hinsichtlich der Häufigkeit von Migrantenschülern und deutschen Schüler an allgemeinbildenden Schulen, ihrer Schulleistungen und Schulabschlüsse. Im weiteren Verlauf werde ich auf die Ursachen der Bildungsbenachteiligung eingehen und die außerschulischen und innerschulischen Faktoren näher in Augenschein nehmen. Abschließend gehe ich auf verschiedene Förderungsmöglichkeiten ein und zeige mögliche Lösungen zur Vermeidung der Benachteiligung auf, damit die betroffenen Kinder und Jugendlichen mit Migrationshintergrund besser in das deutsche Bildungs-system und in die Gesellschaft integriert werden können, um erfolgreich an einem sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Leben in Deutschland teilhaben zu können.
Das Hauptanliegen meiner Arbeit besteht darin, zu erläutern, ob Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund allein durch politische Bedingungen benachteiligt werden, oder ob auch persönliche Aspekte dazu beitragen. Häufig werden die Ursachen auf das dreigliedrige deutsche Schulsystem abgeschoben. Die Frage ist nun hier, ob das Schul-system an der prekären Situation Schuld sei oder doch der Migrant selbst. Dieser Frage werde ich in meiner Ausarbeitung nachgehen. |
