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Das Lied als Medium der reformatorischen Öffentlichkeit

Dokument-Nr.:  F-AB3U

UNIDOG-Autor: lilie2011

Zugehöriger Dozent(en):
(Nicht Verfasser des Dokuments)

Christian Kuhn


Kauf- / Tauschwert: 7,00 €
Kategorie: Seminar-, Haus- und Abschlussarbeiten
Dokument-Typ: Seminar- / Hausarbeit (Note 1)
Seiten: 14
Semester: WS2008-2009

Erzielte Note:
1,3

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Inhalt / Beschreibung

Inhaltsverzeichnis


1. Einleitung……………………………………………………………………...3


2. Einordnung des Liedes in die Medienlandschaft zur Zeit der Reformation

2.1 Überblicksdarstellung der Liedentstehung und  seiner Publikation……………………..4

2.2 Verbreitung und Wirkung von Liedern........................................................…………5


3. Interpretation zweier exemplarischer Lieder der Reformationszeit

3.1 Analyse von „O du armer Judas“ und der Kontrafaktur „Ach du armer Murnar“….7

3.2 Analyse von „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort“...............................................10


4. Fazit……………………………………………………………………………13


5. Literatur- und Quellenverzeichnis

 

 

1. Einleitung der Seminararbeit


„Give me the making of the songs of a nation and I care not who makes the laws.”1


Dieser kleine Ausspruch ist Träger einer großen Aussage, denn auf prägnante Weise versucht er die weitreichende Wirkung auszudrücken, die Liedern als integritäts- und identitätsstiftendes Moment einer Gemeinschaft zugesprochen wird. Überträgt man diese zunächst hypothetische Annahme auf den Kontext der Reformation im 16. Jahrhundert, stellt man fest, dass diese Äußerung auch den Stellenwert des Liedmaterials, das im Zuge reformatorischer Propaganda und einer sich damals neu strukturierenden Medienlandschaft aufkam, treffend umschreibt. Denn die Dynamik der reformatorischen Öffentlichkeit wurde nicht nur allein durch das gedruckte Wort bestimmt. Die nichtschriftlichen Medienformen adäquat in ihrer Einflussnahme auf den Prozess der öffentlichen Meinungsbildung zu berücksichtigen, ist ein bekanntes Problem in der Forschung. So sollte das Potential des neu entstehenden Liedgutes nicht vernachlässigt werden, das in dieser Phase der Krise und des Umbruchs auf gesellschaftlicher und religiöser Ebene maßgeblichen Einfluss auf die Meinungsbildung und moralische Orientierung der Bevölkerung ausübte. Sowohl auf Grund ihrer religiös-erbauenden Wirkung, als auch wegen ihrer in vielen Fällen propagandistischen oder abgrenzenden Intention nahmen reformatorische Lieder als eine Form früher Massenmedien eine wichtige Position im Prozess der Identitätsfindung und Etablierung einer Gruppierung auf sozialer sowie religiöser Ebene ein.


Das Lied reiht sich somit ein in die Kategorie der neu entstehenden Massenmedien, wie den Schmähbildern oder anderen Einblattdrucken, deren Ziel es war, an möglichst viele Menschen innerhalb kurzer Zeit und auf kürzestem Wege Informationen zu übermitteln, und zwar erfolgreich, das heißt, die Menschen mussten den Inhalt verstehen, davon überzeugt werden und ihn bestenfalls weiter verbreiten.


Im Bezug auf diese gesellschaftliche Bedeutung, die hier kurz skizziert wurde, verdient das Medium Lied deshalb eine genauere Betrachtung, vor allem hinsichtlich seiner Intention, Aussagekraft, Wirkung und schließlich seines Erfolgs. Im Rahmen dieser Arbeit sollen diese genannten Aspekte exemplarisch anhand von zwei Quellen untersucht werden. Zunächst findet eine Untersuchung von Michael Stifels Kontrafaktur „Ach du armer Murnar“2 auf „O du armer Judas“3 statt, die sich auf die Ermittlung von Aussage und Wirkungskreis des Liedes vor dem Hintergrund seines polemischen Gehalts konzentriert. Darauf folgt eine genauere Betrachtung von Martin Luthers „Erhalt uns, Herr, bei deinem Wort“4, dessen Wirkungsspektrum sich als unerwartet breit erweist.

 

 


 

1 Parris, Arnold, Music as Propaganda. Art to Persuade, Art to Control, Westport 1985, S. 3.

2 Böhme, Franz Magnus, Altdeutsches Liederbuch. Volkslieder der Deutschen nach Wort und Weise aus dem 12. bis zum 17. Jahrhundert, Leipzig 1877, S. 646.

3 Böhme, Altdeutsches Liederbuch, 1877, Nr. 539.

4 Ebd., Nr. 632.



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